ich würde sagen, dass das nichts mit ner Kreuzung Fortunei / Waggy und auch nicht unbedingt was mit kriechendem Wuchs zu tun hat, sondern schlicht ein Schaden ist. Frost könnte ein möglicher Auslöser des Problems gewesen sein, muss es aber nicht. Es kann auch Überdüngung, Unterversorgung, Staunässe, ein Pilz, oder auch Trockenheit gewesen sein. Spielt nun aber auch keine Rolle mehr, denn nun hilft es nur noch herauszubekommen was geschädigt ist und wie man die Bedingungen für die Palme verbessern kann. Wenn du sie so beläßt wie sie nun da im Topf steht, wird sie sicher nicht mehr lange leben. Du solltest die Trachy umtopfen, so dass Stammbasis und Wurzeln wieder vollständig mit Substrat abgedeckt sind. Bei dieser Gelegenheit kannst du dir gleich mal die Stammbasis von unten ansehen wo die Adventivwurzeln aus dem Stamm wachsen. Sieht das ähnlich aus wie bei den bekannten Princepsschäden (diese Schädigung kommt nämlich auch bei anderen Trachyarten vor)? Also sind die Adventivwurzeln auf einer Seite z.B. bereits abgestorben, haben sich Löcher oder Risse in der Stammbasis gebildet? In diesem Fall solltest du die Trachy am besten gleich komplett mit Schwefelit einsprühen und dann wie gesagt tiefer und gerade eintopfen. Das Miniaturblatt ist eine Folge des bereits aufgetretenen Schadens und entsteht dadurch, dass die Versorgung des Meristems nicht mehr richtig funktioniert. Das kann einerseits an den Wurzeln liegen, aber auch am Meristem selbst - wobei ein Meristemschaden natürlich auch Folge eines vorhergehenden Wurzelschadens sein kann. Jedenfalls wird das so nicht mehr lange funktionieren wenn du nicht eingreifst. Mach doch mal Bilder von der Stammbasis (Unterseite) und vom Wurzelballen insgesamt Die Trachy auf dem zweiten Bild hat einen sogenannten Winterrand. Dieser entsteht durch kurzzeitige, vorrübergehende Unterversorgung während des Wachstums. Meist passiert das, wenn das Substrat zu kalt ist während die Palme zu wachsen beginnt. Oft sind dann bestimmte Nährstoffe die zur Blattbildung benötigt werden noch nicht für die Pflanze verfügbar.
wenn dem so sein soll wie du postet, das du nicht gedüngt hast, kann es daran auch liegen das du ein zu stark gedüngtes Substrat verwendest hast. Für Sämlinge ist eine zu stark gedüngte Erde ein großes Hemmnis für die Ausbildung der feinen Saugwürzelchen selbstverständlich auch einen zu nassen Standort.
Inwieweit jetzt die Basis des Sämlings unversehrt ist kann ich nicht sagen, ich bin davon ausgegangen das dort keine Schäden und Risse erkennbar sind. Sollten bei der Gattung Trachycarpus dort Risse und Schrunden erkennbar sein, handelt es sich um einen Virus der dies auslösen kann. Sollten urplötzlich die neu aufgehenden Speere Bonsei-Blätter entfalten trifft das hier dann meistens zu was ich aber hier nicht so deutlich erkennen kann.
Ich zeige dir jetzt mal eine sehr große Seltenheit die es bei Trachycarpus vorkommt, ein Samenkorn aus dem zwei selbständige Pflanzen entsprießen also ein richtiger Zwilling. Ich werde diese Pflanze mit großer Behutsamkeit weiter beobachten und wenn es geht bis zur Erkennung des Geschlechtes. Es wäre ja eine Sensation wenn hier eine weibliche und eine männliche Pflanze aus einem Samenkorn entstehen kann, ich habe es bis jetzt bei meiner Aufzucht noch nicht erlebt. Ich habe Trachys fortunei die durch einen Virusbefall eine Herzteilung erlitten haben und jetzt zwei gleichwertige Neuaustriebe aus einer Basis wachsen lassen aber noch keinen solchen Zwilling.
Ich rate dir vor allem mal durchdringend zu gießen das du mal etwas von dem überflüssigem Dünger heraus spülen kannst und auf jeden Fall umtopfen in ein passendes Substrat wobei du ja dann auch mal die Basis untersuchen kannst und ein Bild vom Wurzelwerk zeigen kannst.
Hallo Claus, freue mich, dass Du auch zu uns gestossen bist. Und natürlich danke für Deine Meinung zu meinem Bonsai. Ich habe, so wie es auch Anton empfahl die Pflanze mal vorsichtig aus dem Topf gehohlt nachdem ich sie vor 4 Wochen gemeinsam mit den drei anderen umgetopft hatte. Sie ging somit recht leicht aus dem Topf. Auffällig war, dass sie neue Wurzeln getrieben hat, wie auf dem folgenden Bild zu sehen:
Allzu viel Erde wollte ich jetzt auch nicht entfernen konnte aber an der Stammbasis nichts erkennen, was ungewöhnlich ist. Möglicherweise ist es wirklich so, dass die Erde einfach zu stark vorgedüngt war und diese Pflanze einfach stärker darauf reagierte als die anderen.
Da sie aber weiter Speere schiebt und keinerlei Anzeichen von Wachstumsveränderung (Stillstand oder vermindertes Wachstum) zeigt, ausser eben die merkwürdig kleinen Wedel lass ich sie einfach in Ruhe weiterwachsen. Vielleicht kommen ja irgendwann normale Wedel. Auf jeden Fall Danke für Eure Unterstützung. Gruß Thomas
Hallo Mario und Claus (Rosi), das Substrat war tatsächlich feucht, ist aber so gewollt. Ich gieße täglich bei diesem Wetter. Nicht jede Pflanze, aber ich achte darauf, dass nie etwas austrocknet. Ich hatte heute ein schönes Telefonat mit Anton; ich denke er hat mit zwei Dingen recht: zum Einen ist Kübelpflanzenerde nicht so ganz das Optimum für Jungpflanzen (er hat das sehr gut anhand von nach vergleichenden Beispielen aufgezeigt; ich hoffe Anton schreibt dazu auch noch etwas) und eben auch, dass es bei Jungpflanzen durchaus auch Außreisser gibt. Pflanzen, die einfach nicht gedeihen wollen und selbst nach zwei Jahren noch plötzlich eingehen. Oder eben, wie gerade von Anton gezeigt echte Zwillinge. Und genauso würde ich meinen Bonsai einstufen; vielleicht nicht ganz optimal aufgezogen und gleichzeitig ein merkwürdiges Unikat. Meine Frau und ich sind uns aber einig, dass wir alles tun werden um diesen seltsamen Zwerg zu erhalten und groß zu bekommen. Gruß Thomas
gab es bereits einen Thread zu dieser Trachy (eventuell mehr zur Vorgeschichte?)? Kannst du bitte mal den Link posten?
Die Wurzeln sehen besser aus als erwartet und sie wachsen, was ja positiv ist. Allerdings ist auch erkennbar, dass die sich nicht immer in einem guten Zustand befanden. Weiter oben sind die doch ziemlich dunkelbraun und sehen ein bisschen "modrig" aus. Ein Foto der Stammbasis wäre schön gewesen, aber ich kann verstehen, dass du da die Erde nicht ablösen möchtest.
Was vorgedüngte Erde angeht, so gebe ich Anton absolut Recht. Die ist für Jungpflanzen ungeeignet und führt oft zu Schäden durch Überdüngung. Selbst für ältere Palmen ist solche Erde pur verwendet nicht geeignet. Auch bei Kübelhaltung sollte man diese Erde zumindest mit etwas Sand, Blähton, Splitt, Lava o.ä. vermischen. Ich mische auch gerne etwas lehmhaltige Gartenerde dazu. Auch was die "Ausreißer" angeht hat Anton ganz sicher Recht. Wenn man Palmen aus Samen zieht, findet eine natürliche Selektion statt. Es sind eben nicht alle Samen identisch und nicht aus jedem Samen entwickelt sich eine perfekte Palme. Auch in der Natur überleben nur die gesündesten und robustesten Individuen.
Plötzlich auftretende Miniaturblätter sind Zeichen eines Schadens. Dieser "Schaden" bewirkt, dass die für die Blattbildung erforderlichen Stoffe nicht mehr "geliefert" werden können. Überdüngung kann zwar primäre Ursache sein, aber eher insofern, dass durch die Überdüngung andere Pflanzenteile (Wurzeln, Meristem etc. ) geschädigt wurden, oder das durch das Zuviel an bestimmten Nährstoffen die Aufnahme anderer benötigter Nährstoffe verhindert wird. Häufig treten solche Miniaturblätter an frostgeschädigten Pflanzen auf. Wenn das Meristem nicht zu stark geschädigt wurde, folgen nach ein oder zwei Miniaturblättern wieder normal ausgebildete Blätter. Ist das Meristem stark geschädigt, so kann es auch vorkommen, dass die Palme jahrelang Miniaturblätter oder auch völlig verdrehte, verkrüppelte Blätter schiebt. In einem Extremfall hat eine Trachy bei mir fast ebenso ausgesehen wie deine. Sie legte sich plötzlich ähnlich wie beim kriechenden Wuchs auf die Seite, schob Miniaturblätter die dann aber irgendwann im Stämmchen stecken blieben. Anschließend presste die Trachy dann einen Neuaustrieb seitlich aus der Stammbasis (dort befindet sich ja bei Palmen dieser Größe das Meristem!) Anschließend verabschiedete sie sich dann natürlich, weil der ganze untere Bereich (Stammbasis/Meristem) auseinanderplatzte.
Hallo Claus, es gibt keinen älteren Thread. Wie man auf den beiden Bildern der Sämlinge/Jungpflanzen sieht war die schon immer sehr dunkelgrün gefärbt. Die ersten wirklichen Wedel waren fast normal, bis auf die Farbe. Danach fing sie an kleinere zu schieben und macht das bis heute. Solange ich Pflanzen im Kübel aufziehe habe ich mir angewöhnt die in Ruhe zu lassen. Die stehen einfach rum und wachsen vor sich hin. Herumwerkeln bringt nur Ärger und so achte ich oft auch gar nicht so darauf, ob es Veränderungen gibt. Und dann fällt mir irgendwann auf..das ist jetzt aber ungewöhnlich. Irgendwelchen abnormalen Umweltbedingungen war sie bis auf den Februar diesen Jahres nie ausgesetzt, da hat es aber ein dickes Programm gesetzt denn es sind ja eben sämtliche Jungpflanzen erfroren. Da muss auch die Wurzel der Bonsai gelitten haben. Aber auch davon hat sie sich mittlerweile erhohlt. Die kleine und die normale auf dem anderen Bild wachsen weiter, zwei weitere stehen noch immer still, d.h. da ist noch nicht sicher ob sie sich erhohlen. Damit sind die beiden Geschwister offensichtlich die Härtesten gewesen. Gruß Thomas
sooooo....ich habe meine 5-jährigen winzlinge heute nun auch mal umgetopft....musste feststellen, dass die wohl echt in zu fetter erde / humus standen....und darin eigentlich schon fast immer... zusätzlich war es scheinbar auch fast immer sehr feucht... hab nun mal ein sehr sandiges und armes substrat gewählt... wurzeln hatten sie sehr unterschiedliche....zum teil war schon einiges dran....zum teil aber echt wenig... was meint ihr, soll ich mal etwas palmbooster ins gieswasser geben?
Hallo Thomas, lass die zunächst mal einfach in Ruhe und im nächsten Frühjahr fang an leicht zu düngen. Ich gehe jede Wette ein die werden im nächsten Jahr loslegen. Gruß Thomas