ich habe an gesunden palmen noch nie im wachtumsbereich ohrenkniefer oder andere schaben ect. gesehen... ich denke eher, dass die erst kommen, wenn die gegebenheiten passen...heisst feuchtigkeit nach frostschaden im wachstumsbereich...wenn dieser dann schön am gammeln ist, freuen sich die schädlinge wahrscheinlich... deswegen tendiere ich nach frostschäden immer eher dazu, den wachstumsbereich trocken zu halten und nicht noch jede menge feuchtigkeit rein zu bringen...säubern mit einem wasserstrahl ist sicher gut, aber anschließend muss es abtrocknen, sonst gammelt es weiter...

Hallo,

meine Erfahrungen mit Ohrenkneifern sind weniger harmlos.
Bei mir habe ich zweifelsfrei festgestellt, dass Ohrenkneifer nicht erst kommen wenn bereits gammeliges Gewebe vorhanden ist (dann kommen Asseln und viel weiteres Getier, welches das faulende Gewebe kompostiert). Nein, bei mir bin ich mir ganz sicher, dass Ohrenkneifer sich gerne Palmen als Überwinterungsquartier aussuchen und später auch darin nisten.
Bei meiner Jubaea vertrocknete im späteren Frühjahr des letzten Jahres plötzlich der Speer und als ich leicht an ihm zog hatte ich ihn auch schon in der Hand.

Ein Winterschaden konnte das nach Überwinterung bei max. -6°C sicher nicht gewesen sein, da sie in den Vorjahren sogar in der Spitze -15°C kurzzeitig ungeschützt ertragen hatte. Ist aber auch kein Thema gewesen, denn als ich den Speer herauszog kam gleichzeitig eine ganze Invasion kleiner Babyohrenkneifer aus dem Stamm geströmt. Am gezogenen Speer kann man auch sehr schön die "Hinterlassenschaft" der netten Tierchen sehen.


Auch zum Wasser in der Stammöffnung habe ich eine andere Meinung. Ich habe sowohl bei meiner Phoenix nach Speerverlust bereits den Stamm mit dem Gartenschlauch ausgespritzt, genau wie auch bei dieser Jubaea.

Dies wiederhole ich in der ersten Zeit täglich, bis kein trübes Wasser mehr aus dem Stamm fließt. Restwasser bleibt einfach im Stamm stehen, das schadet überhaupt nichts, weil das nachschiebende gesunde Gewebe nicht weiter fault. Der Übergang vom verfaulten zum gesunden Gewebe ist wie man auf den nachfolgenden Bildern sieht abrupt, dies sähe sicher anders aus wenn das Wasser schaden würde, denn dann müßte das nachschiebende Gewebe ja auch weiter faulen - tut es aber wie gesagt nicht.

Deutlich auch hier bei einer Phoenix die ebenso behandelt wurde zu sehen.


Ach ja, und noch ein paar Ohrenkneiferbilder, bei denen ich mich frage, was die da zu suchen haben? Denn eigentlich - zumindest wenn man denen glaubt, die diese Tiere als Nützlinge bezeichnen - haben die da absolut nichts verloren.
Hier am Speer einer Washi:

Und hier gerade vor Kurzem erst geknipst. Mitten im Sommer hat sich dieser Ohrenkneifer ein Schlafplätzchen zwischen den frischen Blattsegmenten meiner Brahea ausgesucht. Da ist sicher nichts gammeliges und Blattläuse, die diese Viecher ja angeblich so gerne vertilgen (hab ich noch nie gesehen) hat die Brahea sicher auch nicht.



Grüße
Claus

Hallo Thomas,

nein, bisher habe ich nichts außer Wasser verwendet und das hat auch gereicht. Ich hatte mir schon einige Male vorgenommen im Herbst präventiv ein Insektizit zu verwenden, konnte mich aber bisher nicht durchringen ohne trifftigen Grund derartiges in die Wachstumsöffnung zu spritzen.
Ebenso kann ich mich nicht mit dem Gedanken anfreunden Chemie a'la Chinosol in den Stamm zu streuen. Wasser in der Wachstumsöffnung ist m.E. kein Problem - dort ist es sowieso immer feucht und das muss auch so sein - allerdings dort ein zu Brei werdendes Pulver reinzugeben widerstrebt mir.

Grüße
Claus

Hallo Thomas,

ich glaube auch nicht, dass Ohrwürmer über eine gesunde Palme herfallen um die anzuknabbern. Palmenblätter und -speere sind denen sicher viel zu hart, da gibt es sicher schmackhaftere Sachen im Garten.
Ich denke eher, dass Ohrenkneifer, aber auch Asseln und anderes Getier Wachstumsöffnungen einer Palme ganz gerne als Überwinterungsquartier, oder auch als Nistplatz nutzen - insbesondere, wenn es sich auch noch um eine Palme handelt die im Winter geschützt wird.
Und dann wird vielleicht doch gerne mal an einem Speer geknabbert, nicht um zu fressen, sondern vielleicht eher um sich häuslich einzurichten und Platz zu schaffen. Problematisch sind sicher auch die Hinterlassenschaften dieser Tierchen, die dann in der Palme für Fäulnis und Schimmel sorgen.

Grüße
Claus