Hallo Axel, doch ich hätte die Möglichkeit sie auszupflanzen, hab ich auch schon gemacht. Aber ich persönlich habe die Erfahrung gemacht, das sie bei mir im Topf größer und schöner wachsen als im Beet. Wahrscheinlich ist im Beet die Pflanzenkonkurrenz zu groß und sie bekommen nicht so viel Nährstoffe wie im Kübel. Und noch einen Vorteil bietet die Kübelhaltung. Wenn Mitte/Ende September die ersten Nachtfröste drohen, kann ich sie über Nacht ins Haus stellen und am Tag wieder raus. Ist zwar eine ganz schöne Schlepperei, aber was tut man nicht alles für seine Lieblinge. Habe die Erfahrung gemacht, das bei -1 Grad schon Schluss ist.
Das ist interessant Bernd. Ich hatte genau die gegenteilige Erfahrung gemacht. Bei mir wurden sie im Kübel nix. Seither geht's raus mit denen. Ich gebe beim Einpflanzen auch immer eine Handvoll Kuhdung Pellets mit rein. Deinen Frosterfahrungen kann ich nur zustimmen, ab dem ersten ernsten Frost ist Feierabend. Letztes Jahr hatte ich bis zum Januar Glück. Wenn man Pech hat, kann aber auch schon November oder gar Ende Oktober Schicht sein.
Dieser Beitrag müsste eigentlich ganz am Anfang dieses Threads stehen. Aber ich hatte das damals nicht dokumentiert und das wird daher jetzt nachgeholt. Es geht um die Aussaat und Anzucht von Rizinus Pflanzen.
Wie in meinem Beitrag weiter oben gezeigt, blüht der Rizinus irgendwann und entwickelt dann die bizarren Fruchtstände. Ich lasse diese so lang wie möglich an der Pflanze. Das Problem ist aber, dass es in unseren Breiten zum Herbst/Winter recht feucht wird und irgendwann die Fruchstände anfangen zu faulen. Man sollte also den Moment abpassen, wo es Zeit für die Ernte ist. Wie gesagt, das ist wetterabhängig. In der Regel schneide ich sie Anfang Dezember ab.
Danach werden die Fruchtstände zum trocknen weggelegt. In diesem Jahr habe ich beispielsweise einen Zweig im Heizungskeller getrocknet. Ende Februar hole ich sie dann rauf und die grosse Krabbenpuhlerei beginnt. So sieht das dann aus:
Eine einzelne Frucht enthält immer 3 Samen. Leider sind die Kapseln mit Widerhaken bewehrt - in der Natur hilfreich, dass die Samen an Tieren haften bleiben und fortgetragen werden - für uns Gärtner leider eine sehr piksige Angelegenheit.
Früchte gibt es reichlich, so dass sich die Ausbeute sehen lassen kann:
An dieser Stelle nochmal der Hinweis: Rizinus Samen sind sehr giftig! Nix für Kinder und Tiere!!! Es wird sogar empfohlen, den Hautkontakt zu vermeiden. Also: Handle with care.
Jetzt beginnt die Kunst der Aussaat. Bisher hatte ich die Samen immer direkt in die Erde gesteckt und in einem Zimmergewächshaus auf der Heizung feucht gehalten. Irgendwann sind dann mehr oder wenige Pflanzen daraus erwachsen. Hat also irgendwie funktioniert. Dieses Jahr habe ich es etwas anders gemacht und wie ich glaube mit mehr Erfolg: Die Samen werden etwa einen Tag lang (24h, also über Nacht) in einem Becher mit Wasser auf die Heizung gestellt. So können sie schon etwas vorquillen. Es wird gesagt, dass wenn Samen oben schwimmen, diese direkt entsorgt werden könnten. Dem möchte ich hier nicht zustimmen. Einige Samen schwammen am nächsten Tag zwar noch oben, aber nach einmal umrühren sanke diese auch auf den Boden. Und einige waren davon definitiv auch fruchtbar.
Ich habe die Samen am nächsten Tag dann in die Erde im Zimmergewächshaus gesteckt. Als Erde habe ich dieses mal handelsübliche Kakteenerde genommen (der Grund dafür: ich hatte grade keine Aussaaterde vorrätig). Als Töpfe verwende ich diese Torf-Töpfe. Hat später den Vorteil beim umsetzen in größere Töpfe, dass der Wurzelballen nicht auseinanderbricht. Das ganze leicht feucht halten. Mit Klarsichthaube abdecken. Unten warm (Heizung), oben hell (Süd-Fenster) ist hilfreich. Schon wenige Tage später waren die ersten Keimlinge zu sehen:
Das Bild entstand exakt 8 Tage nach der Aussaat. Die Haube passt schon nicht mehr drauf... Jetzt vorsichtig weiter pflegen. Nicht zu nass, nicht trocken werden lassen. Und wenn sie größer werden in größere Töpfe umsetzen. Ab April/Mai dann raus damit.
Übrigens hatte ich einige Samen auch einfach mal in dem Vorquill-Becher liegen lassen. Das Wasser raus, nur auf feuchter Watte (mit Klarsichtdeckel verschlossen). Ich wollte dadurch ermitteln, wie gut die Keimquote ist. Eine gute Möglichkeit, um festzustellen, ob man fruchtbare Samen hat. Im folgenden Bild sieht man schon, wie einige Samen aufplatzen:
1-2 Tage später sah das dann schon so aus:
Die Samen, die dort zu Keimen angefangen habe, habe ich dann auch noch vorsichtig aus der Watte rausoperiert und in Töpfe gesetzt. Auch diese sind weitergewachsen und zeigen inzischen ihre Keimblätter. Viele Wege führen nach Rom. Die obige Beschreibung erhebt nicht den Anspruch auf Vollständigkeit und muss auch nicht der einzige gangbare Weg sein. Es hat aber zumindest bei mir gut funktioniert.
Soweit zu dem Thema erstmal.
Wie sich das ganze dann weiter entwickeln kann.... -> bitte zum Anfang des Threads blättern... :-)
Hallo Axel, auf die Idee bin ich noch gar nicht gekommen, die Samen in den Heizungskeller zu legen und trocknen zu lassen. Aber das werde ich dieses Jahr auch einmal ausprobieren. Wenn ich Ende November/Anfang Dezember meine Ricinusse entsorge, schneide ich auch immer die Fruchtstände ab. Ich mache dann gleich die Samen aus der Fruchthülle heraus. Aber das ist gar nicht immer so einfach, ich will ja die Samen auch nicht verletzen. So mache ich sie ganz vorsichtig mit dem Fingernagel auf. Danach wird mir aber immer bewusst, wie giftig Ricinuss doch ist. Ich schätze noch eine Woche danach tut mir noch der Finger bzw. die Fingerkuppe weh. Das Gift zieht direkt unter dem Nagel. Aber bisher hab ich das immer überlebt.. Im März werden dann auch bei mir die neuen Samen ausgesät. Ich lege sie auch 24 Stunden vorher in warmes Wasser, stecke sie dann aber schon in größere Töpfe, meist so 3-4 Samen in einem Topf. Stelle sie schön warm(20 Grad) und nach 14 Tagen kommen die ersten Pflanzen zum Vorschein. Nach nochmals 14 Tagen bis 3 Wochen sind sie schon so groß zum auspflanzen in den Endkübel. Das pikieren in den Endkübel geht ohne Probleme. Sie brauchen dann 2-3 Tage und stehen dann da wie ne eins. Also es wird bald wieder Zeit die ersten Samen aus zu säen.
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04.09.2016 22:13
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. Im März werden dann auch bei mir die neuen Samen ausgesät. Ich lege sie auch 24 Stunden vorher in warmes Wasser, stecke sie dann aber schon in größere Töpfe, meist so 3-4 Samen in einem Topf. Stelle sie schön warm(20 Grad) und nach 14 Tagen kommen die ersten Pflanzen zum Vorschein. Nach nochmals 14 Tagen bis 3 Wochen sind sie schon so groß zum auspflanzen in den Endkübel. Das pikieren in den Endkübel geht ohne Probleme. Sie brauchen dann 2-3 Tage und stehen dann da wie ne eins. Also es wird bald wieder Zeit die ersten Samen aus zu säen.