Tatsächlich hatte sich der Fischweiherbesitzer nun im März bei mir gemeldet. Er hatte es nicht vergessen. Also auf zum Weiher. Der Teich war abgelassen und gut zugänglich. Eine Watthose war dennoch in den sehr schlammigen Gewässer erforderlich, zusätzlich hatte ich einen Spaten mit. Es stellte eine Herausforderung dar, überhaupt an die Rhizome zu gelangen. Erstens, weil tief im Schlamm und Lehm verankert, bestimmt 20-30cm...ohne Spaten keine Chance und zweitens, die Rhizome sind enorm empfindlich. Ferner konnte man nicht einschätzen, wie ein Rhizom verläuft. Ein in sich verbundenes Geflecht...die Rhizome brechen sehr leicht ab. Derartige Pflanzen sind unweigerlich verloren. Außerdem benötigt man ein triebtaugliches Rhizom. Das muß man erstmal erkennen können. Eine Lotos zu entnehmen geht nicht mal so auf die schnelle. Es ist eben nur von März bis Anfang Mai möglich, dann muß wirklich sehr behutsam vorgegangen werden...selbst Quetschungen führen zum unweigerlich Tod der Pflanze, da das Rhizom im inneren mit Wasser vollläuft. Auch das trennen dieser Rhizome will gelernt sein... Wie auch immer, ich hatte es tatsächlich geschafft, mit sehr viel Aufwand, einige unversehrte Rhizome entnehmen zu können. Der Besitzer war dankbar, da er eh einen Teil des Teiches Lotosfrei halten wollte...
Die Rhizome können völlig unterschiedlich aussehen und enorm in Form und Größe variieren. Wichtig ist eben nur, diese zwei Knotenpunkte.....ansonsten verfault es und führt zum unweigerlichen Tod der Pflanze.
Diese Rhizome haben keine Überlebenschance. Nur ein Knotenpunkt. Vorhandene Wurzeln spielen keine Rolle. Diese werden in der Vegetationsphase eh wieder neu angelegt.
sehr schlankes aber gutes Rhizom. Schlanke Rhizome bilden in der Regel im laufenden Jahr noch keine Blüte. Sie haben in der Regel noch nicht genug Reserven aber Ausnahmen bestätigen die Regel....alles kann....nichts muß
Die Bananenartigen Rhizome sind besonders stark bzw. haben mehr Winterreserven angelegt. Trotzdem müßen diese nicht zwangsweise besser sein...haben aber mehr potential zur Blütenbildung im laufenden Jahr. Beim Lotus geht es nicht um diese Wurzeln, die hier zu sehen sind, sondern darum, dass das Rhizom von einem „Knoten“ zum nächsten unversehrt und unbeschädigt ist. Dass manche Rhizome schmal sind, liegt häufig auch daran, dass sie von Pflanzen sind, die im letzten Jahr geblüht haben. Da ist einfach nicht so viel Kraft für die Rhizome da, da alles in die Blüten und Samen geht. Hier sind auch bereits Austriebe zu erkennen.
Hier noch ein Rhizom von einer Pflanze, die letztes Jahr NICHT geblüht hat:
Wichtig ist, dass man die „Würste“ nicht durch schneidet, sondern so wie hier, erst nach dem 2. Knoten das schmale Stück durchtrennt.
Rhizomgewirr, hier muß mit Vorsicht bei der Trennung vorgegangen werden.....
super-interessanter Bericht Das scheint allerdings mit diesen Pflanzen eine Wissenschaft für sich zu sein. Dass diese Wasserpflanzenart hier bei uns in Deutschland die Winter überleben kann, hätte ich nie gedacht. Natürlich musst Du uns auf dem Laufenden halten, wie es nun mit Deinen Lotos-Pflanzen weitergeht!
Hallo Heike, Lieben Dank für dein Interesse....die Fortsetzung kommt schon bald... Und ich traue mir jetzt schon behaupten, beherzigt man ein paar Dinge, bekommt das jeder ohne allzu viel Aufwand hin...aber dazu später mehr...es soll ja spannend bleiben...