Zitat von mmaio-HH im Beitrag #255

---

Im Aquarium hatte ich immer Tigerlotus ein traum von einer Wasserpflanze

---

Zitat von J.D. aus NRW im Beitrag #254

---

Zitat von Tarantino im Beitrag #253

---

Ein paar Infos zur Wasserhyazinthe. Ich meine mich zu erinnern gelesen zu haben, dass sie als schnellstwachsendste Pflanze überhaupt, im Guinness Buch der Rekorde steht. Ihre Reproduktionskraft ist enorm und stellt nahezu alles in den Schatten allerdings nicht hier bei uns...für eine Explosionsartige Vermehrung benötigt sie konstante Wärme und viele Nährstoffe ...in manchen Ländern wo sie eingeschleppt wurde, stellt sie eine ökologische Katastrophe dar....ihre Blüten sind wunderschön und tatsächlich im Kübel kann es im Gegensatz zum Teich mit der Blüte klappen. Keine Angst, bei uns wächst sie sehr gemütlich nur bei viel Wärme schaltet der Turbo ein...die Überwinterung ist äußerst schwierig und heikel...ohne künstlich Indoor Beleuchtung nicht möglich, da unsere winterliche Lichtintensität nicht ausreicht zu kurz ist...im Aquarium bei mindestens 10 Stunden Beleuchtung kann es klappen...ich konnte nur eine einzige Pflanze durch den Winter bekommen....mit dem Wassersalat verhält es sich ähnlich.
Lg Matthias

---

Moin Matthias

Im Aquarium haben die etwa 12h Licht im Winter und da gehen die recht gut durch den Winter. Blüte geht allerdings nich im Aquarium, das geht nur Outdoor da wir im Aquarium nicht gegen die Sonne anstinken können. Euer Kübelkonzept fin ich da echt klasse .

---

Heute war es nun soweit. Der Lotosweiher hat heute morgen nach mir gerufen! Der Besitzer hat eigens dafür das Wasser abgelassen. Anders wäre die Entnahme der Rhizome unmöglich..es hätte nie und nimmer funktioniert. Als Ausrüstung hatte ich Spaten, Watthose, Gartenschere und einen Laubsack sowie Eimer mit dabei. Um kurz vor 10 Uhr ging es los...Der Lotos ist bereits zum Teil kräftig im Austrieb....einige Triebe hatten inzwischen sogar die Wasseroberfläche erreicht..also zwischen 50-100cm. Viele aber noch kaum oder deutlich kleiner bzw nicht sichtbar.....
Wenn Ihr die Bilder anklickt...könnt Ihr vielleicht den einen oder anderen frischen Austrieb zwischen den Blatt- und Blütenstielen vom Vorjahr erkennen (sehr dünne grüne Blattstiele)

Eine vernünftige Watthose ist ein unverzichtbares Utensil....man sinkt bis 50cm und mehr im weichen Bodenschlamm ein...

Klasse Fotos echt schön zu sehen

Danke Justin....Geht noch weiter....

Dann ging es los! Leider konnte ich keine Bilder von der "Buddelei" machen, um mal zu zeigen, wie lang diese Rhizome sind, wie tief sie liegen und wie aufwändig und schwierig die Bergung ist.
Da hätte ein Fotograf zur Seite stehen müßen....innerhalb weniger Minuten war ich farblich nicht mehr vom Schlamm zu unterscheiden.
Die Rhizome liegen leider nicht im weichen Bodenschlamm, sondern tiefer im zähen, festen und komprimierten Lehm. Bis über 40cm mußte ich zum Teil runter....weiter verlaufen die Kreuz und Quer...manche mehrere Meter lang....ein echtes Rhizom-Wirrwarr...die Verlustquote bei so einer Aktion ist enorm. Man muß mit den Händen den jeweils weiteren Verlauf ertasten und erfühlen.....und die brechen so wahnsinnig leicht und werden somit unbrauchbar....Insgesamt dauerte es 5 Stunden....ein absoluter Knochenjob....äußerst rückenbelastend...man sich kaum bewegen, man steckt ständig im Schlamm fest und dann den Spaten richtig anzusetzen zu hebeln...eine Kunst für sich.....

Irgendwie aber habe ich es tatsächlich geschafft, augenscheinlich heil gebliebene Rhizome zu bergen. Die Rhizome vom Weiher sind wesentlich größer bzw länger als zB vom Lotoshändler angebotene. Das liegt wohl daran, dass hier Platz ist und sie dementsprechend lang wachsen (bis 2 Meter zum nächsten Knotenpunkt ist nicht selten). Rhizome aus Kübeln sehen völlig anders aus. Mehr bananenartig, viel, viel kürzer....

Hier ist die wertvolle Beute zu sehen....bereits mit der Gartenschere etwas eingekürzt und zugeschnitten....für diese Rhizome habe ich Blut und Schweiß gelassen aber ich denke, es war es wert.....

Hätte es auch leichter haben können. Mir einfach für 50 Euro eines zu kaufen! Aber so steckt eine Geschichte dahinter...ferner haben diese Abkömmlinge beste genetische Voraussetzung um einen deutschen Winter überstehen zu können...robustere werden kaum zu finden sein...

als nächstes mußten die Rhizome gewaschen und beschnitten werden....

weitere unbrauchbare, geknickte oder abgebrochene wurden aussortiert....es wurden immer weniger...selbst kleinere Druckstellen im Trieb bedeuten dessen Tod, da Wasser eindringt...das Rhizom ist verloren.....

Wirrwarr aus gewaschenen und beschnittenen Rhizomen.....

Spitze Matthias, echt eine geniale Aktion

Am Ende blieben noch genug augenscheinlich sehr, sehr gute und unbeschädigte Rhizome übrig. Derart gute und kräftige hätte ich so nicht erwartet. Es war ein in jeder Hinsicht voller Erfolg...die Chancen stehen nun mehr als gut, dass sich aus den wertvollen Rhizomen eine neue Lotosgeneration entwickeln wird....